Ernährung und Lebenspflege
Eine ausgewogene Ernährung ist die Grundlage einer stabilen Gesundheit und eines langen vitalen Lebens.
Fehlernährung über längere Zeit ist eine bekannte, aber in unserer Kultur unterschätzte Krankheitsursache. Vielleicht spielt es dabei eine Rolle, dass die gesundheitlichen Folgen von Stoffwechselstörungen mit erhöhten Blutfettwerten, Zuckerkrankheit, Gicht und Übergewicht oft erst nach Jahrzehnten auftreten.
Dann sind jedoch die körperlichen Veränderungen meist soweit fortgeschritten, dass Operationen und dauernde Medikamenteneinnahme unumgänglich werden.
Eine ausgewogene Ernährung und Lebensweise mit ausreichend angemessener Bewegung sind die beste Vorbeugung.
Selbst eine noch so gute Behandlung wird wenig Erfolg haben, wenn Fehlernährung, Bewegungsmangel und ungesunde Lebensführung bestehen bleiben.
Während in der westlichen Ernährungslehre die Inhaltsstoffe der Nahrungsmittel im Vordergrund stehen, bewertet die Traditionelle Chinesische Medizin die Nahrung
nach ihrer energetischen Wirkung auf den menschlichen Körper.
Thermische Eigenschaften (kalt, kühl, neutral, warm, heiß) der Lebensmittel, die Geschmacksrichtungen (sauer, scharf, süß, bitter, salzig) und auch deren Zubereitung (Rohkost, Dünsten, Kochen, Braten, Frittieren) sind bedeutsam für die energetische Wirkung der Nahrung auf den Organismus und werden therapeutisch genutzt.
Deshalb hinterfrage ich in der Anamnese immer auch die Ess- und Trinkgewohnheiten meiner Patienten und gebe Hinweise auf ungünstige und förderliche Lebensmittel und Zubereitungsarten. Auch die Jahreszeiten und die Umstände beim Essen (Ruhe, Hektik) sind bedeutsam.
Je verantwortungsvoller der Patient mit sich umgeht, ein umso besserer Arzt ist er für sich selbst.
© Steffi Meister